Präeklampsiescreening

Bei einer Präeklampsie (Gestose/ sog. Schwangerschaftsvergiftung) treten in der zweiten Schwangerschaftshälfte hoher Blutdruck und vermehrte Ausscheidung von Eiweiß über die Nieren auf. Zusätzlich wird der Mutterkuchen schlechter durchblutet, der das ungeborene Kind versorgt. In schweren Fällen kann es zu einer Störung der Leber- oder Nierenfunktion, zu Beeinträchtigungen des blutbildenden Systems (Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten)) und des Nervensystems bis hin zu Krampfanfällen kommen. Beim Kind führt die Präeklampsie häufig zu Wachstumsstörungen im Mutterleib und niedrigem Geburtsgewicht. Es kann nötig sein, die Entbindung frühzeitig einzuleiten, um Gefahren für das Leben von Mutter und Kind abzuwenden.

Das indivuelle Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie der werdenden Mutter kann beim sog. Präeklampsiescreening bestimmt werden. Bei früher Erkennung können medikamentöse Maßnahmen zur Vorbeugung veranlasst werden.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Untersuchung besteht zum einen aus einer speziellen Ultraschalluntersuchung (Doppler-Untersuchung der Gebärmutterarterien), kombiniert mit Angaben aus der Vorgeschichte, einer Blutdruckmessung und der Bestimmung eines Eiweißstoffes im Blut der Schwangeren (PAPP-A). Damit können 80-90% der Schwangeren erkannt werden, die eine frühe Präeklampsie entwickeln, sowie ca. 35% der Frauen, die eine späte Präeklampsie entwickeln.
Bei erhöhtem Risiko wird der sofortige Beginn einer ASS-Einnahme in einer Dosis von 150 mg pro Tag empfohlen. Durch die vorbeugende Gabe von ASS können über 50% der Präeklampsie-Fälle, sogar bis zu 90% der schweren Verlaufsformen, vermieden werden.

Das Präeklampsiescreening ist in der Regel Bestandteil des Ersttrimesterscreening (ETS).

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